Sind wir mal ehrlich. Auch ich hatte das Ziel möglichst alle Produkte in Europa einzukaufen und dachte auch das meiste, das ich in Geschäften hier in Köln sehe kommt aus Europa. Ich musste dann, nach 1,5 Jahren Recherche einfach einsehen, dass Bambus nun mal aus Asien kommt und Bambuszahnbürsten aus Bambus bestehen. Daher gibt es einige Wastelesshero Produkte, die importiert werden.

Warum schreibe ich das hier überhaupt?

Gerade beim Kauf von nachhaltigen Produkten gibt es eine Menge Dinge die du beachten kannst.
Und es gibt noch mehr Dinge über die viele Verkäufer*innen nicht sprechen.
Einer meiner Grundsätze ist es, dir wirklich einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen meiner Arbeit zu bieten – übrigens dauert es deshalb auch schon mal Monate, bis ein neues Produkt online kommt. Die Auswahl braucht einfach Zeit.
Denn es gibt schon genug Anbieter die greenwashing betreiben;)

Realität und Ideologie passen nicht immer zusammen

Ich habe mehr als 1 Jahr lang nach Hersteller*innen in Deutschland und Europa gesucht. Denn mein Wunsch war es alle Produkte und vor allem Dosen und Trinkflaschen aus Edelstahl anzubieten, die in Deutschland (bestenfalls) hergestellt werden. No way!

Warum überhaupt? Kaufen wir möglichste regional Waren, wird einiges an CO2 für den Transport eingespart.
Was ich in dem Jahr gelernt habe: Kaufe ich ein Produkt das mein Leben lang hält von einem*r Produzent*in aus einem entfernten Land ist das auch ok – wenn ich das bei einer*m guten Händler*in kaufe. Und auch hinter Dingen die in Deutschland hergestellt werden kann sich etwas Importiertes verstecken – z.B. bei den Rohstoffen aus denen Seifen und Shampoos hergestellt werden. Es lohnt sich also immer ein zweiter Blick.

Plastikfrei verpackt werden auch die Edelstahldosen und Trinkflaschen versendet!

Lieferanten*innen Auswahl

Bei der Auswahl der Lieferanten*innen achte ich auf vorhandene Zertifikate z.B. FDA-Konformität – Lebensmittelechtheit. Dann gibt es noch Zertifikate wie das BSCI, das steht z.B. dafür, dass in der Firme keine Kinderarbeit statt findet.
Ich halte ständig Kontakt mit meinen Lieferant*innen und bekomme teilweise Fotos und Videos aus der Produktion. Der Kontakt sorgt auch dafür, das es persönlicher wird. Eine meiner Partnerinnen hat mir sogar letztens sehr stolz ein Foto von sich mit Babybauch gesendet, sie ist jetzt in Elternzeit.
Ich lasse mir Zeit bei der Auswahl, vergleiche und so dauert es schon mal Monate oder sogar ein ganzes Jahr bis ein neues Produkt da ist.
Die einzige Möglichkeit um wirklich zu wissen wie produziert wird, wären unregelmäßige Besuche in den Firmen. Dafür müsste ich nach China fliegen um mir selbst ein Bild zu machen. Darauf möchte ich momentan noch verzichten, da für meine Flüge nur unnötig CO2 verbraucht würde.

Wie werden die Produkt an mich geliefert

In der Lieferkette ist es mir wichtig, zu tun was möglich ist. Das heißt ich kaufe nur bei Hersteller*innen ein, die meine Ware so weit wie möglich verpackunsfrei versendet. Teilweise werden z.B. Luffaschwämme von Hersteller*innen einzeln in Plastiktüten verpackt und dann versendet, dass will ich gerne vermeiden – auch wenn das bedeutet viel mit den Hersteller*innen zu kommunizieren und auch wenn es dadurch länger dauert bis die Wastelesshero Produkte hier sind. Die Luffaschwämme wurden so wie du auf den Bild erkennen kannst in einem Karton versendet.

Zudem sorge ich selbst dafür, das so wenig Verpackung wie möglich bei den Produkten anfällt. Die Bambuszahnbürsten sind zum Beispiel nur in einer Verpackung. Anstatt die Bürste selbst nochmal mit Papier zu umwickeln oder Sets von 4 Bürsten anzubieten, bleiben sie einzeln verpackt – auch das spart Müll ein.
Der Versand erfolgt klimaneutral – das heißt das das der entstandene CO2-Ausstoß kompensiert wird.

Das reicht mir noch nicht

Auch wenn ich selbst noch nicht von meiner Selbstständigkeit leben kann, will ich dennoch schon etwas mehr für unsere Umwelt tun und einen Teil meiner Einnahmen an sinnvolle Organisationen weitergeben. Aktuell suche ich noch eine passende Organisation. Das habe ich bereits erfolgreich mit den MuNasken machen können – die Einnahmen gingen komplett an die Näherin und als Beitrag in den Unverpackt Verein.